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Schneefräse des Schweizer Herstellers Zaugg in Aktion
Schneefräse des Schweizer Herstellers Zaugg in Aktion
Mobile Off-Highway-Lösungen

Zaugg setzt auf Telematik-Komplettlösung von Bosch Rexroth

Die Schneefrässchleudern des Schweizer Herstellers Zaugg sind weltweit für ihre Zuverlässigkeit bekannt. Mit dem IoT-Telematik-Paket BODAS All-in-One Connectivity von Bosch Rexroth wird die Flotte auch zukunftssicher.

Ob Straße, Schiene oder Flughafen: Im Winter müssen Verkehrswege zuverlässig von Schnee und Eis befreit werden. Der Schweizer Hersteller ZAUGG AG EGGIWIL hat hierfür ein breites Portfolio an hochwertigen Räumgeräten entwickelt, das durch Kommunaltechnik und Geräte zum Pistenunterhalt wie das „Pipe Monster“ zur Präparierung von Snowboard-Halfpipes ergänzt wird.

Das 1893 gegründete Unternehmen hat sich ausgehend von Agrargeräten für den regionalen Markt zu einem internationalen Exporteur in rund 40 Ländern entwickelt. Aktuell wird die Expansion nach Nordamerika fortgesetzt, so dass der rund 170 Mitarbeitende zählende Hersteller eine zunehmend global verteilte Flotte zu betreuen hat. „Vor fünf Jahren kamen wir an einen Punkt, an dem uns klar wurde, dass wir die Servicequalität nur mit einer geeigneten Telematik-IoT-Lösung sichern und verbessern können“, erinnert sich Dominik Schmid, Kundendienstleiter bei Zaugg. „Durch neue Abgasnormen und den zunehmenden Anteil an Fahrzeugelektronik und Software entstehen neue Fehlerquellen. Gleichzeitig erwarten die Kunden eine uneingeschränkte Betriebsbereitschaft und minimale Störungszeiten.“

Telematik wettbewerbsentscheidend

Darüber hinaus gab es eine konkrete Kundenanfrage nach einem Flottenmanagementsystem mit dem sich tagesaktuelle Einsatznachweise auf Basis von Nutzungsdaten wie Maschinenparametern oder Routeninformationen generieren lassen. „Ohne eine geeignete Telematik-IoT-Lösung hätten wir riskiert, von künftigen Ausschreibungen ausgeschlossen zu werden oder unsere Marktposition durch zu hohe Betreuungskosten zu gefährden“, erläutert Dominik Schmid die Relevanz der Anforderung. „Eine weitere Motivation war die mit der Lösung mögliche Erfassung und Nutzung der gesammelten Maschinendaten für die Weiterentwicklung der Fahrzeuge.“

Simon Brechbühler vor der Telematik- und IoT-fähigen selbstfahrenden Schneefrässchleuder Rolba 500

Abb. 1: Simon Brechbühler, Leiter Elektro- und Hydraulik-Engineering bei Zaugg, vor der Telematik- und IoT-fähigen selbstfahrenden Schneefrässchleuder Rolba 500. Die OTA-Dienste von BODAS Connect verkürzen den Support. Die Übertragung von Maschinendaten ermöglicht eine nutzungsbasierte Abrechnung. (Bild: Zaugg AG)

Komplettpaket minimiert Entwicklungszeit

Zaugg tauschte sich mit seinem Technologiepartner Bosch Rexroth intensiv über die Einführung eines IoT-Portals aus. Ausschlaggebend für die gewählte Komplettlösung BODAS All-in-One Connectivity war der modulare und offene Aufbau sowie solide Kernkomponenten wie die robuste, für den Einsatz in Off-Highway-Fahrzeugen entwickelte BODAS Connectivity Unit von Bosch Rexroth, kurz: RCU. Einen weiteren Baustein bildet die großserienerprobte IoT-Plattform Bosch IoT Suite, einer umfassenden Softwareplattform für IoT-Anwendungen, die in Form von Cloud-Diensten grundlegende Middleware-Funktionen für anspruchsvolle IoT-Anwendungen bereitstellt. „Besonders wichtig waren für uns durchgängige und sichere Over-the-Air-Dienste wie Soft- und Firmware-Updates, Parameterauslesung und Fehlerdiagnose“, ergänzt Simon Brechbühler, Leiter Elektro- & Hydraulik-Engineering bei Zaugg. „Mit diesen OTA-Diensten können wir effektiven Remote-Support leisten und Vororteinsätze gezielt vorbereiten.“

Ich bin überzeugt, dass sich der effektive Remote-Service und die datenbasierten Geschäftsmodelle der Kunden positiv auf die Marktposition des Maschinenherstellers auswirkt.
Dominik Schmid | Kundendienstleiter bei Zaugg

Dominik Schmid

Kundendienstleiter bei Zaugg

Die beiden aufeinander aufbauenden Pakete BODAS Connect Device Connectivity und All-in-One-Connectivity

Modulares Konzept: Die beiden aufeinander aufbauenden Pakete BODAS Connect Device Connectivity und All-in-One-Connectivity ermöglichen den schnellen und bedarfsgerechten Aufbau skalierbarer Telematik-IoT-Lösungen.

Over-the-Air: Wie ein modulares Design die Flexibilität von Technologie revolutioniert

Damit Straßen, Schienen und Flughäfen sicher befahrbar bleiben, ist Zeit der wichtigste Faktor. Eine schnelle Fehlerbehebung durch Ferndiagnose ist für Zaugg daher ein entscheidender Mehrwert. Die Kernkomponente BODAS Connectivity Unit (RCU) verbindet dazu die Arbeitsmaschine mit der IoT-Infrastruktur von Bosch oder einem Drittanbieter und dient gleichzeitig als Basiskomponente für das modulare Telematik-IoT-Angebot von Bosch Rexroth. Die in drei bedarfsgerecht abgestuften Baureihen verfügbare RCU deckt ein breites Anforderungsspektrum von einfachen IoT- und Telematik-Anwendungen bis hin zu komplexen Szenarien mit höchsten Ansprüchen an Funktion und Performance ab.

Das containerbasierte Device Management des Lösungsbausteins BODAS Device Connectivity bietet Zaugg eine Vielzahl von Over-the-Air-Diensten wie die Aktualisierung der RCU-Software einschließlich Bereitstellung neuer Funktionen (Software over the air – SOTA). Darüber hinaus lassen sich Firmware-Updates (Firmware over the air – FOTA) auf Steuergeräte (ECU) von Bosch Rexroth und Dritte ausrollen. Dies ist sowohl individuell für einzelne Steuergeräte, aber auch für komplette Flotten (Kampagnenmanagement) möglich.

Datenmanagement im Paket

Die zweite Aufgabe der RCU besteht darin, Maschinendaten für die datenbasierten IoT-Dienste zu sammeln und diese gefiltert, aggregiert und komprimiert an das Datenmanagement zu übertragen. Auch hier hat sich Zaugg für Bosch Rexroth entschieden: Der Datamanagement-Baustein der Ende-zu-Ende-Lösung BODAS All-in-One Connectivity basiert auf dem Cloud Service Bosch IoT Insights, der die IoT-Daten sammelt, verarbeitet und zur weiteren Analyse speichert. Dank einer Vielzahl vordefinierter Kacheln lassen sich damit schnell kundenspezifische Benutzeroberflächen für Flottenmanagement, Betriebsüberwachung, Vermietung oder Fernwartung aufbauen.

Service Dashboard mit der Flottenübersicht

Zaugg Customer Service Dashboard mit der Flottenübersicht, realisiert mit Standardmodulen (Bild: Zaugg AG)

Das IoT-Datenmanagement bildet sowohl die Grundlage zur Optimierung von Geräten und Funktionen sowie für die Entwicklung neuer Dienste und Lösungen. Die in der Benutzeroberfläche dargestellten Maschinendaten können über Standardroutinen abgerufen, selektiert und ausgewertet werden. Inklusive der Möglichkeit, eigene Routinen einzufügen, lassen sich die Arbeitsdaten so für jeden Kunden optimal aufbereiten – sei es für die Weiterverrechnung, Disposition und Einsatzplanung oder um den Wartungsbedarf abzuschätzen.

Blick in den Schaltschrank der Rolba 500 mit dem Rexroth Controller RC28

Blick in den Schaltschrank der Rolba 500 mit dem Rexroth Controller RC28 (oben rechts) und Rexroth Connectivity Unit RCU (links daneben). (Bild: Zaugg AG)

Pilotprojekt mit intensiver Unterstützung durch BODAS Connect

Um die Ende-zu-Ende-Lösung ohne Investitionsrisiko zu testen, nutzte Zaugg zunächst ein Starter Kit von Bosch Rexroth und ermittelte alle für die Auswertung relevanten Daten. Das BODAS Connect Support Team unterstützte Zaugg anfangs bei der Konfiguration der Ansichten und Diagramme.

Nach vielversprechenden Tests mit der selbstfahrenden Schneefrässchleuder Rolba 1500 wurde die RCU zunächst in der Reihe Rolba 500 eingeführt. Per OTA-Dienst kann der Service etwa Temperaturen, Drücke und Fehlermeldungen mit Texten anzeigen, die Software der RC28-Controller flashen und damit neue Softwarefunktionen auf die Maschine übertragen. Der Endanwender erhält über das spezifisch angepasste Bosch IoT Insights Portal eingeschränkten Zugriff auf wichtige Informationen wie Füllstände, Kraftstoffverbrauch, Positionen und Fahrtrouten.

Bis zu 80 Prozent Zeitersparnis bei Serviceeinsätzen

Nach und nach will Zaugg die Lösung auf das gesamte Maschinenportfolio ausdehnen. Nach der Modellreihe Rolba 1500 stehen die Monoblock-Schneefrässchleudern für Radlader auf dem Programm. Auch bei den Schienenräumgeräten und -fahrzeugen gibt es bereits eine Installation. „Selbst wenn sich ein Problem nicht aus der Ferne lösen lässt, werden Serviceeinsätze dank wertvoller Vorabinformationen effizienter“, sagt Dominik Schmid, der die jeweilige Zeitersparnis im Support je nach Fall auf 20 bis 80 Prozent schätzt.

Einzelansicht einer Rolba 500

Einzelansicht einer Rolba 500 mit Links zu Detailseiten, wie zum Beispiel der Fehlerhistorie (DTC History). (Bild: Zaugg AG)

Wie schnell sich ein Fehler aus der Ferne beheben lässt, zeigte eine konkrete Störung im letzten Winter. „Nach der Abfrage der Seriennummer grenzten wir das System mit dem DOTA-Tool (Diagnostics over-the-Air) von Bosch Rexroth ein und baten den Fahrer, die Steckverbindungen zu überprüfen“, erinnert sich Simon Brechbühler. „Als Ursache stellte sich eine defekte Magnetspule eines Proportionalventils am Hydraulikblock heraus. Der Fahrer ersetzte die Spule mithilfe des bordeigenen Notfallkits und der Einsatz konnte fortgesetzt werden. Ohne Ferndiagnose hätte die Analyse viel Zeit in Anspruch genommen und wahrscheinlich einen Serviceeinsatz bedeutet.“

IoT-Anbindung: Ein Blick in die Zukunft

Für Zaugg ist die IoT-Anbindung der Auftakt in eine noch smartere Zukunft. „Auf Kundenseite findet derzeit ein Generationenwechsel statt“, sagt Dominik Schmid. „Der Trend geht zur vorausschauenden Wartung.” Das Telematik-IoT-Projekt mit Bosch Rexroth schafft die dafür nötige Transparenz. Darüber hinaus ermöglicht die modulare Ende-zu-Ende-Lösung BODAS All-in-One Connectivity in jedem Segment eine schrittweise Markteinführung oder Nachrüstung, zum Beispiel bei bestehenden Schienenfahrzeugen. „Der Ruf unserer Kunden hängt direkt von der Produktivität unserer Maschinen ab. Mit der robusten, sicheren, skalierbaren und ausbaufähigen Lösung von Bosch Rexroth können wir unsere Servicequalität, unsere Marktposition und unseren Umsatz kontinuierlich steigern.“

Die BODAS Connectivity Unit (RCU)

Bedarfsgerechte Auswahl der Hardware: Die BODAS Connectivity Unit (RCU) ist in drei Serien verfügbar: Während die RCU 5 als grundlegende Konnektivitätslösung ideal für simple Anwendungen geeignet ist, bietet die auf Linux OS basierende RCU 10 erweiterte Funktionen für mittlere Leistungsansprüche. Die RCU 20 mit Quad-Core-Prozessor erfüllt höchste Ansprüche an Funktionalität und Performance einschließlich komplexer Systeme und Algorithmen.

Die BODAS Connectivity Unit (RCU)

Die in drei Baureihen verfügbare RCU bildet das Herzstück des BODAS Connect-Angebots und verbindet die Arbeitsmaschine mit der IoT-Infrastruktur von Bosch oder einem Drittanbieter. Sie sammelt, verarbeitet und überträgt Fahrzeugdaten bandbreitenoptimiert in die Cloud und ermöglicht zeitgemäße Over-the-Air-Dienste (OTA). Das Gehäuse der für Off-Highway-Anwendungen entwickelten Telematik-IoT-Einheit ist in Schutzklasse IP67 ausgeführt. Die in Schichten aufgebaute Device Software auf Basis eines quelloffenen Linux OS ermöglicht den Schutz von OEM-Know-how sowie die spätere Übertragung auf eine andere Hardware-Plattform.

Autor: Thomas Bruderer

Position: Vertrieb Europa Mitte des Produktbereichs Mobile Anwendungen in der Schweiz

Telefon: +41(55)4646-245
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Thomas Bruderer

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Thomas Bruderer
Bosch Rexroth AG

Autor des Anwenderberichts