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ÜbersichtNutzhanf hat eine Zukunft. Mit Unterstützung von Bosch Rexroth bietet der belgische Landmaschinenhersteller Hyler dafür einen selbstfahrenden Harvester mit Telematik. Die Tatsache, dass diese Maschine in Zukunft auch für die Ernte anderer Faserpflanzen eingesetzt werden kann, macht sie für die Landwirtschaft umso interessanter.
Langfasrige Pflanzen sind das Rohmaterial der Zukunft. Sie sind vielseitig einsetzbar und schützen dank negativer Kohlenstoffdioxidbilanz das Klima, denn sie benötigen nur wenig Wasser und fördern die Artenvielfalt. Dies gilt insbesondere für Nutzhanf, der auch bei immer trockenerem Klima bestens ohne Agrochemikalien auskommt. Die industrielle Ernte dieser Pflanzen ist jedoch alles andere als belanglos. Der westflämische Landmaschinenhersteller Hyler wurde bei der Entwicklung seiner innovativen Lösung, die in Sachen Konnektivität alle begeistert, rundum von Bosch Rexroth unterstützt.
Die ernterelevanten Daten bieten den Benutzern wertvolle Informationen und Parameter zur Optimierung des Ernteprozesses, z. B. die Länge der Mähschwaden und die Schichtstärke. Zusätzlich zeichnet die RCU supportrelevante Daten auf, z. B. Verbrauch, Hydraulikdruck oder Geopositionsdaten. Dadurch kann Hyler seine Kunden mit Ferndiagnosen oder -konfigurationen unterstützen und demzufolge den Service und die Wartung optimieren. Niels Baert sagt: „Für unsere Kunden ist das ein großer Vorteil, denn wir können bei einem technischen Problem sofort helfen.“ Hyler war es außerdem besonders wichtig, dass sich die Erntemaschinen effizient aktualisieren lassen, ohne dass Techniker zu den Kunden geschickt werden müssen. Das komplette Paket BODAS Connect Device Connectivity bietet für die Massenproduktion ausgelegte Tools, inklusive der millionenfach bewährten Bosch IoT Suite-Plattform. Dadurch können sowohl die Firmware der RCU- als auch der RC-Steuergeräte sowie die Antriebs- und Arbeitssoftware und auch die Gerätesoftware der RCU auf sichere Weise over-the-Air (FOTA oder SOTA) aktualisiert und hocheffizient verwaltet werden.
Telematik-Echtzeitdaten spielen eine entscheidende Rolle bei der Feinabstimmung des Fahrantriebs, der Arbeitshydraulik und der Fahrzeugsoftware. Maarten Van Houtte, verantwortlicher Account Development Manager bei Bosch Rexroth/Belgien, erklärt: „Diese Information ist für das Teste so wichtig, da es bei komplett neuen Maschinen kaum historische Daten gibt, von denen wir das ideale Verhalten der Maschine ableiten können. Aus diesem Grund bietet die RCU nicht nur wichtige Parameter, sondern auch Daten zu Verschleiß und Fahrbedingungen mit geografischer Referenz. So können wir das Zielverhalten mit dem tatsächlichen Verhalten der Hydraulik präzise vergleichen. Auf diese Weise finden wir zusammen mit dem Kunden die für ihn beste Lösung, können diese zu Gunsten der Effizienz verändern und in Zukunft weiterentwickeln.“
Die BODAS Software von Bosch Rexroth steuert neben den Sicherheitsfunktionen und der Arbeitshydraulik auch den Fahrantrieb. In Bezug auf die Hardware umfasst dies eine Hochdruck-Axialkolbenpumpe A4VG und vier FGT8120-Radgetriebe mit dynamischen Bremsen und integrierten A6VE-Hydraulikmotoren. Die Programmierung basiert auf den Standardkomponenten aus der BODAS Software-Bibliothek, z. B. DRC (Antriebssteuerung), HLB (Hochleistungsbremssystem) oder ASR. Die für die Implementierung erforderlichen Komponenten wie Steuergerät, Sensoren und Joystick stammen aus dem BODAS Mobile Electronics-Portfolio. Die verschiedenen Kreisläufe der Arbeitshydraulik werden von zuverlässigen Zahnradpumpen von Rexroth und Axialkolbenpumpen A10VO/A10VG sowie einer variablen 2-Kreis-Verstellpumpe A30VG mit Differentialsperrfunktion angetrieben. Dadurch ist es möglich, die kundenspezifischen Hydraulikkreisläufe auf kompakte, effiziente und flexible Weise zu implementieren.
Dank der Unterstützung von Bosch Rexroth mit Standardlösungen und Anwendungswissen konnte Hyler in kürzester Zeit nicht nur ein beeindruckendes Antriebsverhalten und innovative Erntefunktionen entwickeln, sondern auch eine leistungsstarke Verbindung zum Internet der Dinge umsetzen. Niels Baert fasst zusammen: „Mit Bosch Rexroth finden wir immer die richtige Lösung für individuelle Maschinen und die dazugehörigen Komponenten.“ Das Marktinteresse an der Sativa 200 mit dem Gesamtpaket des Entwicklungspartners, das zuverlässige Hardware, innovative Software und Telematik umfasst, gibt ihm Recht. Bereits vor Produktionsstart war die erste Charge bereits ausverkauft und Hyler führt eine Warteliste für das aktuelle Jahr. Niels Baert ist sich sicher, dass die Nachfrage sogar noch steigen wird, sobald die ersten Landwirte ihre Ernteerfahrungen teilen. Er sagt: „Die gemeinsam entwickelte Erntemaschine ist ein echter Durchbruch für Hyler. Wir freuen uns darauf, die Zukunft der Faserpflanzen noch weiter voranzutreiben und möchten gerne viele weitere Anwendungen zusammen mit Bosch Rexroth umsetzen.“