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ÜbersichtKünftig wird es von jeder mobilen Arbeitsmaschine zwei Versionen geben – eine Version in der realen Welt und eine in der digitalen Welt. Eine dieser Maschinen wird auf Baustellen bzw. in der Landwirtschaft arbeiten. Die andere wird in der Cloud existieren.
„So genannte digitale Zwillinge bieten Bosch Rexroth und seinen Kunden die Möglichkeit, neue Geschäftsfelder zu eröffnen“, so Christian Grabe, der Business Owner Digital Business Mobile Hydraulics bei Bosch Rexroth in Stuttgart. Eines seiner Teams konzentriert sich auf vernetzte digitale Zwillinge. „Unser Ziel besteht darin, Bosch Rexroth als Anbieter und Wegbereiter digitaler Dienste zu positionieren und unsere Expertise bei der datengestützten Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen zu stärken.“
„Der digitale Zwilling bietet die Möglichkeit, neue Geschäftsfelder zu eröffnen“, ist Business Owner Christian Grabe überzeugt.
Vernetzung ist in den Bereichen Bau- und Landwirtschaft sowie in der Fördertechnik bereits ein wesentlicher Entwicklungstreiber. Den Kern bildet dabei die softwaredefinierte Maschine. Das Ziel besteht wie beim Smartphone darin, sie durch Updates ständig zu verbessern. Auf diese Weise werden die Menschen in der Lage sein, neue digitale Anwendungen und Funktionen aus der Ferne herunterzuladen. Daten aus vernetzten Fahrzeugen werden sowohl den OEM-Konstruktionsabteilungen als auch Bosch Rexroth Erkenntnisse liefern für die Entwicklung von Hardware der nächsten Generation und gleichzeitig helfen, die digitalen Dienste passgenau auf die Kundenbedürfnisse zuzuschneiden.
„Unsere BODAS Connect-Infrastruktur für Telematik in den Off-Highway-Branchen bauen eine Brücke, um die Tiefen der Steuergeräte einer Maschine mit dem digitalen Zwilling in der Cloud zu verbinden“, ergänzt Grabe. Eine Schlüsselkomponente ist der Daten-Client – ein Softwaremodul, das an allen BODAS-Vernetzungsgeräten eingesetzt wird. Der Daten-Client zeichnet die wesentlichen Informationen der Steuergeräte innerhalb des Fahrzeugs auf, verarbeitet sie zur Verringerung des Datenvolumens und überträgt sie anschließend in die Cloud. Auf diese Weise ist der digitale Zwilling in der Cloud tatsächlich in Echtzeit mit seinem Gegenstück in der realen Welt vernetzt. Dabei erstreckt sich diese Vernetzung in beide Richtungen. Dank der Over-the-air-Services (xOTA) in BODAS Connect lassen sich die Daten in Form neuer Konfigurationen und neuer Software in das Fahrzeug zurückübertragen. Das Ergebnis ist ein geschlossener Datenkreislauf, der neue Möglichkeiten zur Entwicklung von Algorithmen und deren Test auch während des Fahrzeugeinsatzes eröffnet, ohne dass der übrige Teil des Systems beeinträchtigt würde.
„Wir können die Cloud nutzen, um Daten aus der Entwicklung, der Produktion und dem Betrieb des Fahrzeugs zusammenzuführen“, erläutert Grabe den entscheidenden Vorteil. Durch die intelligente Zusammenführung der Daten entsteht der digitale Zwilling, der dann beispielsweise eingesetzt werden kann, um die Art der Nutzung des Fahrzeugs oder den Umfang des Verschleißes einzelner Komponenten zu zeigen.
Daten aus dem tatsächlichen Betrieb: Der vernetzte digitale Zwilling ist so konzipiert, dass er die Verbesserung von Hardware und Software unterstützt.
Michael Sturm
Bei der Entwicklung des digitalen Zwillings setzt das Team auf die Stärken ganz verschiedener Unternehmensbereiche von Bosch sowie auf umfassende Unterstützung durch externe Partner. „Die Verbindung aus unseren Kenntnissen unterschiedlichster Bereiche und verschiedenster Hardware-Komponenten mit den Möglichkeiten der softwaredefinierten Maschine besitzt das Potenzial, Mehrwert für jeden zu schaffen, für Bosch Rexroth selbst sowie für Off-Highway-OEMs, deren Händlernetz sowie andere Systempartner – bis hin zu Endkunden wie Vermietungs- und Baufirmen“, meint Michael Sturm, Head of IoT Sales des Telematik- und IoT-Portfolios BODAS Connect von Bosch Rexroth. „Die gemeinsame Arbeit mit zahlreichen qualifizierten Partnern innerhalb des Ökosystems und der Fokus auf dem Kunden bilden den zentralen Vorteil bei der Nutzung dieses Potenzials.
Eine Aufgabe des vernetzten digitalen Zwillings besteht darin, den Entwicklungsabteilungen das Leben zu erleichtern durch die Möglichkeit, Hardware und Software anhand von Maschinendaten aus der realen Welt zu verbessern. Dieser Ansatz liefert Informationen von vernetzten Bau- und Landwirtschaftsfahrzeugen sowie Fördergeräten etwa zur Maschinennutzung und ermöglicht den Entwicklern die Optimierung künftiger Produktgenerationen. Besonders wichtig wird das für die laufende Entwicklung gänzlich neuer vollständig batteriebetriebener Off-Highway-Maschinen, bei denen die OEMs Neuland betreten.
„Detaillierte Aufzeichnungen der Maschinenfunktion in Verbindung mit der Möglichkeit, Software-Parameter innerhalb aller Domänen-Controller zu ändern und sogar innerhalb der gesamten Pre- und Post-SOP-Flotten neue Software aufzuspielen, wird für viele OEMs zum neuen Innovationsmaßstab“, so Grabe. Außerdem fügt er hinzu, dass „dies für zahlreiche Anbieter den Weg ebnen würde für Feature-on-Demand-Geschäftsmodelle, die wir derzeit parallel zu den eher entwicklungsgetriebenen xOTA-Funktionen nutzen“.
Sein Vertriebskollege Michael Sturm unterstreicht diesen Punkt: „Mitunter gilt Feature-on-Demand noch als Spielwiese, wo einfach Möglichkeiten erkundet werden. In den Off-Highway-Branchen gibt es jedoch eine echte geschäftliche Nachfrage. Nur ein Beispiel: Statt eine stark diversifizierte Flotte zu unterhalten, um den unterschiedlichen Kundenanforderungen zu entsprechen, können Vermieter von Arbeitsbühnen beträchtliche Einsparungen bei Ausrüstungskosten und Logistik erzielen, wenn sie in nur einen Fahrzeugtyp investieren – nämlich den mit der maximalen Hubhöhe. Mit Feature-on-Demand auf der Grundlage der Infrastruktur mit vernetztem digitalem Zwilling können sie die Höhe je nach individueller Kundennachfrage freigeben und in Rechnung stellen.“
Das BODAS Ecosystem von Bosch Rexroth bietet Off-Highway-Herstellenden einen schnellen und einfachen Zugang zu mehr Produktivität, Effizienz und Automatisierung. Das Portfolio an Bosch Rexroth Digital Application Solutions reicht von IoT-Lösungen über Software und Elektronik-Hardware bis hin zur gemeinsam mit Bosch angebotenen IoT-Infrastruktur. BODAS zeichnet sich durch marktführende Praxisnähe, Qualität und zukunftssichere Lösungen aus. Als ganzheitliches Angebot vereint BODAS die Kompetenz und Anwendungserfahrung in den entscheidenden Bereichen Mobilhydraulik und Elektronik, Edge Analytics und IoT. Dies gilt sowohl für Standardprodukte als auch für individuelle Lösungen, die gemeinsam mit den OEMs entwickelt werden.
Autor: Olaf Marshall
Position: Communications Manager Business Unit Mobile Hydraulics